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FOKO


Hinweis:
Dieser Text enthält keine konkreten Namen, Adressen, Telefonnummern oder sonstige Informationen, die sich ständig ändern können. Sie finden derartige Informationen aber z.B. auf den WWW-Seiten für deutsche Genealogie.

  1. FOKO
    bedeutet "FOrscherKOntakte".
    Es ist ein Projekt der DAGV, das den genealogischen Datenaustausch zwischen Familienforschern mit deutschem Hintergrund erleichtern und fördern soll. Im Rahmen dieses Projektes wurde ein genealogischer Standardsatz für Personendaten festgelegt und eine Organisation für Integration und Austausch von FOKO-Daten aufgebaut.

    • DAGV
      bedeutet "Deutsche Arbeitsgemeinschaft Genealogischer Verbände.
      Die DAGV ist die Dachgesellschaft von über 50 deutschen oder deutschlandbezogenen genealogischen Vereinen, Verbänden und Einrichtungen.

  2. FOKO-Projekt
    Das FOKO-Projekt der DAGV startete Ende der 80er-Jahre. Dabei wurde zunächst der FOKO-Standardsatz für Personendaten festgelegt und danach die DAGV-Verbände zum Sammeln der Ahnendaten ihrer Mitglieder (und Gäste) aufgefordert. Da manche Familienforscher verwandt sind und daher die gleichen Ahnen haben, mußten die gesammelten Daten auf höherer Ebene bereinigt werden, indem man u.a. doppelte Datensätze entfernte und die Daten nach bestimmten Kriterien zusammenfaßte.

  3. Aktuelle Zuständigkeit
    Seit Oktober 1999 ist der "Verein für Computergenealogie" (ein Mitglied der DAGV) Beauftragter für die DAGV-Forscherkontakte (FOKO).
    Die Zahl der Datensätze liegt (1999, mit steigender Tendenz) zwischen einer halben und einer ganzen Million.

  4. Verfügbarkeit der FOKO-Daten
    FOKO-Daten sind auf folgende Arten für jeden Interessenten verfügbar:

    • die gesamten FOKO-Daten stehen seit Anfang 2000 im Internet unter http://foko.genealogy.net/ bzw. http://www.genealogienetz.de/ kostenlos zur Verfügung; siehe auch unter "deutsche Genealogie"
    • einzelne DAGV-Verbände verkaufen vielleicht noch die von ihnen gesammelten Untermengen in Broschüren oder auf Disketten
    • die früher auf FIDO-Mailboxen gespeicherten Daten waren bisher auch auf CD zu kaufen.

  5. FOKO-Standardsatz (kurz: "FOKO-Satz")
    Eine FOKO-Datei besteht aus FOKO-Sätzen gleicher Länge und Struktur.
    Ein FOKO-Satz enthält die wichtigsten Daten zu einer einzelnen beliebigen Person, und für jede Person ist nur ein einziger FOKO-Satz vorhanden (mit einigen Ausnahmen).
    Der Satz für eine Person hat keinerlei erkennbare Beziehungen zu den Sätzen anderer Personen, selbst wenn für diese anderen Personen ebenfalls FOKO-Sätze in der gleichen oder einer anderen FOKO-Datei existieren sollten.
    Man kann daher vom FOKO-Satz einer Person ausgehend weder direkt noch indirekt etwas von deren Ehegatten, Eltern oder Kindern erfahren.
    Die durch einen Satz beschriebene Person kann eine beliebige Person sein, also z.B. nicht nur ein Spitzenahn.

    • Spitzenahn
      nennt man den, einem bestimmten Familienforscher bekannten, jeweils frühesten Ahnen einer jeden Namenslinie. Wenn ich zeitlich rückwärts die Linie meiner direkten KEIL-Vorfahren betrachte, so ist mein KEIL-Urvater aus der am weitesten zurückliegenden Generation mein KEIL-Spitzenahn. Für jede Namenslinie unter meinen Vorfahren (dazu gehören natürlich auch die Vorfahren aller meiner weiblichen Ahnen) habe ich einen für mich individuellen Spitzenahnen.

    FOKO-Sätze bestehen nicht vollständig aus lesbaren Zeichen. Daher ist es sinnvoll, eines der (kostenlosen) FOKO-Programme beim Erstellen und Lesen einer FOKO-Datei zu benützen. Mit etwas Übung erkennt man allerdings einige der Datenfelder und ihre Inhalte recht gut.
    Der FOKO-Satz einer Person enthält u.a. folgende Datenfelder für diese Person:

    • Familienname
      z.B.: Bayer
    • Vorname
      z.B.: Johann ANDREAS (ich persönlich schreibe bei mehrenen Vornamen den Rufnamen mit Großbuchstaben
    • Matrikeltyp (zu dem die nachfolgende "Jahreszahl der ältesten Erwähnung" gehört; eventuell mit einer Angabe zur Genauigkeit,
      z.B., wenn es sich um ein ungesichertes Geburtsdatum handelt: G?
    • Jahreszahl der ältesten Erwähnung der Person am unten angegebenen Ort, entsprechend dem oben angegebenen Matrikeltyp;
      z.B.: 1743
    • Jahreszahl der jüngsten Erwähnung der Person am unten angegebenen Ort (beliebiger Matrikeltyp)
    • Bekenntnis
    • Territorium
    • Staat
    • Postleitzahl (bei ehemaligen deutschen Ostgebieten: Kennziffer)
    • Ort, auf den sich obige Felder Matrikeltyp und die beiden Jahreszahlen beziehen;
      bei verschiedenen Orten sind mehrere Sätze pro Person nötig
    • Kennzeichen des genealogischen Vereins und Mitgliedsnummer des die Daten einreichenden Familienforschers (Nichtmitglieder erhalten eine ebenfalls eindeutige Gästenummer).
      Mit dieser Angabe erhält man aus einer (separaten) Adreßdatei die Adresse u.s.w. des Familienforschers, um Kontakt aufnehmen zu können.

  6. Beispiel für FOKO-Sätze
    Der folgene Ausschnitt aus einer FOKO-Datei ist bereits etwas älteren Datums. Die gesamte FOKO-Datei wurde von mir 1989 mit dem Programm "Forscherkontakte" (V1.31) aus den Daten meiner Spitzenahnen erstellt.
    Undruckbare Zeichen sind in diesem Beispiel durch das Kolon-Zeichen (":") dargestellt.
    Da die Satzlänge für eine Bildschirmzeile zu groß ist, breche ich jeden der fünf Beispielsätze an folgenden zwei Stellen um:
    • unmittelbar vor der ersten Jahreszahl
    • unmittelbar vor dem Ortsnamen
    und füge zusätzlich zwischen zwei Sätze jeweils eine Leerzeile ein.
    
       :Bayer  Johann ANDREAS::::::::::::
       1743:1743:rk::::SUD:CS::w62247:
       Landek:::::::::::::::::::
    :Braun Katharina::::::::::::::::: 1822:1880:rk::::SUD:CS::w62239: Gießhübel P Sollmus::::::
    :Benedikt Anna MARIA::::::::::::: 1765:1791:rk::::SUD:CS::w62246: Rössin P Tschelief:::::::
    :Brautfelder Franz::::::::::::::: 1853:1925:rk::::SUD:CS::w62234: Lauterbach (Stadt):::::::
    :Breitfelder Thomas:::::::::::::: 1795:1872:rk::::SUD:CS::w62234: Lauterbach (Stadt):::::::
  7. Voraussetzungen für den Benutzer Zum Lesen/Erfassen/Bearbeiten einer FOKO-Datei benötigt man ein FOKO-Programm /ASCII-Editor reicht nicht aus!); solche Programme sind bei der DAGV und ihren Verbänden kostenlos oder preisgünstig erhältlich.

  8. Stärken von FOKO
    • deutsche Sonderzeichen sind voll unterstützt
    • wird praktisch von allen deutschen genealogischen Verbänden miterstellt und benutzt
    • Daten sind auch auf Offline-Medien zu bekommen
    • günstig für Datenfernübertragung und Datenfernverarbeitung.

  9. Schwächen von FOKO
    • Daten bieten keine Informationen über (oder Verweise zu) Familienangehörigen
    • FOKO-Programme sind normalerweise nur für deutschsprachigen Dialog vorgesehen (daher für Ausländer problematisch)
    • wer darf (bzw. wie kann man) bereits erfaßte Daten ändern?
      (ist inzwischen vielleicht bereits geregelt)
    • Varianten von Familiennamen führen zu mehreren Sätzen, ohne daß erkennbar ist, daß es sich um die gleiche Person handelt
    • Ortswechsel führen zu mehreren Sätzen, ohne daß erkennbar ist, daß es sich um die gleiche Person handelt; man kann z.B. aus FOKO-Daten nicht erfahren, daß ein Hans Keil, getraut 1668 in Ohorn die gleiche Person ist wie der in einem andern Satz genannte Hans Keil, gestorben 1721 in Schönau.
 
 
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Ewald Keil, ekeil@gmx.de (20030529)
(d-fok)