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Heimat


SCHÖNAU, Kreis Luditz (5/5)


Schönau (5/5)

aus: Heimatbuch des Kreises Luditz, Seite 341 (berichtigt)

Schule:

In den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts gehörte Schönau zur Schulgemeinde Sollmus. Schon 1843 wurde in Sollmus ein zweiter Lehrer angestellt, der in den Wintermonaten in Schönau unterrichtete. Auf Drängen des Gemeindevorstehers erhielt der Ort 1850 eine einklassige Schule, die 1888 um eine zweite Klasse erweitert wurde. Damals zählte man 102 Schüler. Das 1858 in Dienst gestellte Schulhaus hatte außer zwei Klassenräumen auch die Wohnung des als Schulleiter amtierenden Oberlehrers. Schulleiter waren: Hugo Kadlitz 1901-1925, Max Pilz 1925-1926, Alois Dietl 1926-1930, Alois Woidich 1930-1933, letzter Leiter Franz Ullmann 1934-1945.


Wirtschaft:

9 Bauern besaßen 20 ha Grund, 29 von 5-20 ha, 17 von 2-5 ha und 20 unter 2 ha. Handwerker und Kaufleute: 2 Schmiede, 2 Tischler, 1 Wagner, 1 Maurer, 3 Schuster, 1 Schneider, 2 Steinmetzmeister, 2 Porzellanmaler, 2 Kaufläden, 7 Milchhändler, 1 Fleischer. Es bestanden die Gasthöfe Plomer und Hummel. Von den 585 ha Gemeindegrund waren 408 ha Wald, wovon 117 ha der Herrschaft Espentor und 30 ha der Herrschaft Gießhübel gehörten, 235 ha Nutzfläche lagen auf dem Gebiet der Nachbargemeinden. Aus Schönau stammen viele Musiker, die in großen Orchestern und Theatern tätig waren und es heute noch sind: Wenzl Klier (Geiger), Alois Grund (Waldhornist), Franz Lattisch (Geiger), Karl Schirmer (Geiger), Franz Brautfelder (Geiger), Anton Pehr jun. (Fagottist), Franz Palme (Geiger, Klarinettist und Saxophonist), Franz Schneider (Klarinettist) und Sohn Gerhard Schneider (Klarinettist), Walter Lattisch (Trompeter), Kurt Faßmann (Geiger), Adolf Schwarz (Fagottist).


Vereine:

Freiwillige Feuerwehr (gegr. 1877) mit einer Feuerwehrkapelle unter dem Dirigenten Franz Lattisch; Männergesangsverein (gegr. 1894); Bund der deutschen Landjugend; Landw. Verein; Raiffeisenkasse für Schönau und Umgebung (Joh. Palme, Nr. 16).


Letzte Jahre:

1926 beging Schönau sein 600jähriges Bestehen mit einem schönen Fest und farbenprächtigem Festzug, dessen Gruppen aus allen Orten der Gegend stammten. Nach dem Anschluß an das Deutsche Reich wurde an den Hängen des Schwarzwaldes eine Segelfliegerschule errichtet und hinter der Abdeckerei Baracken erbaut.


           Nach Aufzeichnungen von Oberlehrer Ernst Schneider, der ein
           Gemeindegedenkbuch anlegte.
           Mitarbeiter des obigen Textes:
           Franz Palme, Prof. Dr. Herbert Schneider.
           
Anmerkung Stand 1998 (von Ewald Keil, geb. 1941 in Schönau Nr. 35): Das "Gedenkbuch der Gemeinde Schönau" besteht aus über 400 handgeschriebenen DIN-A3-Seiten mit vielen Zeichnungen und Fotos; es ist in geprägtes Leder gebunden. Das Gedenkbuch wurde von der Gemeindeverwaltung in Auftrag gegeben und finanziert. Der erste und weitaus größte Teil stammt von Ernst Schneider, die nachfolgenden Teile berichten aus der Zeit nach der 600-Jahr-Feier bis fast zu unserer Vertreibung. Das Buch war vor einigen Jahren im Besitz des Sohnes von Ernst Schneider (Prof. Dr. Herbert Schneider, s.o.); die heutige Ortsbetreuung von Schönau ließ zu jener Zeit eine vervielfältigbare Kopie des Buches anfertigen. 341

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